MTB-Reifen: Test, Vergleich und Kaufratgeber

Dein Mountainbike ist Dein bester Freund? Du liebst es, die Trails in Deiner Gegend unsicher zu machen oder einfach mal querfeldein den Alltagsstress hinter Dir zu lassen? Im Urlaub stürzt Du Dich sogar steile Tracks in den Bergen hinunter? Dann brauchst Du an Deinem Bike vor allem eins: den richtigen Grip fürs Gelände! Sicher kennst Du die Qual der Wahl, die richtigen Reifen für Dein MTB zu finden. In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Kaufkriterien gesammelt, vergleichen MTB-Reifen und stellen Dir unsere Favoriten vor.

Unsere Favoriten

Der Preis-Leistungs-Sieger: Schwalbe Smart Sam auf Amazon*.

„Preisgünstiger Reifen für die Straße und leichtes bis mittlereschweres Gelände.“

Der beste Allrounder: Schwalbe Nobby Nic auf Amazon*

„Reifen mit ausgeprägtem Profil für fast jedes Gelände – ob bergauf oder bergab.“

Der beste Vorderreifen für XC:Continental Cross King auf Amazon*.

„Spezialist für das Vorderrad mit Grip und fabelhaften Rolleigenschaften“

Der beste Wettkampfreifen für XC:Continental Race King auf Amazon*.

„Leichter und zuverlässiger MTB-Reifen für flottes XC-Biken.“

Der beste Vorderreifen für Downhill:Maxxis Minion DHF auf Amazon*.

„Stark profilierter MTB-Reifen für extreme (Downhill)-Bedingungen.“

Der beste Hinterreifen für Downhill:Maxxis Minion DHR II auf Amazon*.

„Äußerst verlässlichen Begleiter auf allen Enduro- und Downhill-Ausflügen.“

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie werden Reifengröße und Reifenbreite angegeben?
  • Welche Vorteile haben die verschiedenen Reifengrößen?
  • Fahren ohne Schlauch – Was ist Tubeless?
  • Wie hängen Reifenbreite, Profil und Gummimischung zusammen?
  • Welches Bike braucht welchen Reifentyp?

XC-Fahrer auf einem Bike mit MTB-Reifen

Die besten MTB-Reifen: Favoriten der Redaktion

Du willst mit Deinem Mountainbike den Wald, die Berge und die Trails unsicher machen? Auf geht’s! Aber den richtigen Reifen für Dein Terrain brauchst Du auf jeden Fall, sonst hast Du nicht den richtigen Grip, bist zu schwerfällig oder brauchst einfach ein anderes Profil. Um Dich bei Deinen Bike-Plänen zu unterstützen, haben wir Dir eine Auswahl unserer Lieblingsreifen aufgelistet. Wir haben die Produkte ausführlich beschreiben, präsentieren Dir außerdem ihre Vorteile und geben wertvolle Hinweise.

Der Preis-Leistungs-Sieger: Schwalbe Smart Sam

Reduziert
Schwalbe Unisex – Erwachsene Fahrradreife, Schwarz,...*
  • Hochwertige Material
  • schwarz Farbe
  • Marke: Schwalbe

Was uns gefällt:

  • bester Kompromiss für Straße und Gelände
  • sehr lange Haltbarkeit durch geringen Abrieb

Was uns nicht gefällt:

Wir konnten keine negativen Punkte finden

Er rollt und rollt… Der Schwalbe Smart Sam ist aus dem Angebot der Firma Schwalbe wohl kaum mehr wegzudenken. Er besticht durch sein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis. Mittlerweile hat auch er ein Update mit der neuen Gummimischung Addix Performance bekommen. Dadurch hat der smarte Sam in den Bereichen Haltbarkeit, Dämpfung und Haftung deutlich zugelegt. Wenn ein MTB-Reifen in Sachen Vielseitigkeit punkten kann, dann ist es eindeutig der Smart Sam.

Die Lauffläche zeichnet sich durch einen fast durchgehenden Mittelsteg aus, was ihm sehr gute Rolleigenschaften auf der Straße verleiht. Seine markanten Außenstollen geben ihm aber auch im Gelände und in Kurven den nötigen Grip. Die mittelharte Gummimischung zeigt nur wenig Abrieb und verspricht eine hohe Lebensdauer. Als Vorder- und/oder Hinterreifen ist er stets laufruhig und leise.

Beim Smart Sam steht der Fahrkomfort im Vordergrund und damit ist er hervorragend für Tourenbiker geeignet. Auf Schotterwegen, Trails im Wald und über die Wiesen fühlt er sich am wohlsten, da er ein echter XC-Reifen ist. Wird der Untergrund zu grob oder das Gelände zu steil, kommt er jedoch an seine Grenzen.

Typ: Drahtreifen | Größe: 29″ | Breite: 2,25″ | Gewicht: : ca. 810 gr

Der beste Allrounder: Schwalbe Nobby Nic

Was uns gefällt:

  • universell im Gelände fahrbar
  • mehr Geschwindigkeit durch Addix Speedgrip
  • Montage mit oder ohne Schlauch (Tubeless)

Was uns nicht gefällt:

Wir konnten keine negativen Punkte finden

Cross Country, Tour, All-Mountain oder Enduro – One For All! Der Nobby Nic aus dem Hause Schwalbe ist immer bereit! Ob bei Sonne oder Regen – dieser Allrounder lässt Dich nicht im Stich. Das markante Profil mit kantigen Außenstollen gibt auf jedem Terrain den nötigen Grip. Gleichzeitig sind die Räume zwischen den Stollen aber auch so breit gestaltet, dass der Reifen eine gute Selbstreinigungsfunktion besitzt und auch bei Matsch nicht die Kontrolle verliert.

Das Addix-Speedgrip-Compound sorgt für eine enorme Bandbreite Deiner kommenden MTB-Einsätze, da es kompromisslos Speed, Traktion und Grip vereint. Die Snakeskin-Technologie – ein Gewebe, mit dem die Karkasse verstärkt wird – macht die Seitenwände widerstandsfähiger gegen scharfkantige Steine oder Wurzeln. Dabei bringt das Snakeskin nur knapp 50 gr. mehr auf die Waage und der Nobby bleibt mit seinen 710 Gramm ein Leichtgewicht unter den Mountainbike-Reifen für 29-Zöller.

Als Produkt der qualitativ hochwertigsten Serie „Evolution Line“ verfügt der Reifen über hervorragende Rolleigenschaften und gleichzeitig den richtigen Grip. Dafür ist auch das Triple Star Compound aus drei speziellen Gummimischungen verantwortlich.

Zudem ist der Faltreifen als Tubeless Easy (TLE) auch ohne Schlauch leicht zu montieren. Was willst Du mehr?

Typ: Faltreifen | Größe: 29″ | Breite: 2,25″ | Gewicht: : ca. 710 gr

Der beste Vorderreifen für XC: Continental Cross King

Continental Unisex – Erwachsene Reifen-1012705305...*
  • 27.5x2.30" 58-584
  • Reifendruck: 3,0 - 3,75 bar
  • Einsatzbereich: Cross, MTB

Was uns gefällt:

  • universell im Gelände fahrbar
  • mehr Geschwindigkeit durch Addix Speedgrip
  • Montage mit oder ohne Schlauch (Tubeless)

Was uns nicht gefällt:

Wir konnten keine negativen Punkte finden

Ein König unter den Reifen: der Continental Cross King. Stets leichtläufig fühlt er sich auf fast jedem Untergrund pudelwohl. Er bietet Dir Komfort beim Fahren und besten Halt in Kurven. Das kann er wirklich gut, denn er vereint ein grobstolliges Profil auf der Lauffläche mit akzentuierten Außenstollen, die Dich allzeit in der Spur halten. Damit ist er DER potenzielle Vorderreifen in einer Kombination mit dem Continental Race King am Hinterrad (siehe unten).

Mit der ProTection Technologie von Continental hast Du eine den Reifen umlaufende Pannenschutzschicht, die effektiv gegen scharfe Steine, Felsen oder Wurzeln schützt. Das hauseigene Black Chili Compound in der Gummimischung hält die Faktoren Grip, Rollwiderstand und Abrieb in einem gesunden Gleichgewicht. Mit seinen 755 Gramm befindet sich der Cross King auf jeden Fall unter den Leichtgewichten und lässt Dich bergauf wie bergab schnell und sicher über die Trails rasen. Selbstverständlich ist der Reifen auch Tubeless montierbar.

Der Cross King war 2018 übrigens Kauftipp im Magazin „Bike“ und Testsieger beim World of MTB-Magazin im Jahr 2017.

Typ: Faltreifen | Größe: 27,5″ | Breite: 2,3″ | Gewicht: : ca. 750 gr

Der beste Wettkampfreifen für XC: Continental Race King

Was uns gefällt:

  • universell im Gelände fahrbar
  • einer der schnellsten Reifen auf dem Markt
  • sehr leichter und schneller Reifen

Was uns nicht gefällt:

Wir konnten keine negativen Punkte finden

Ein Renner – ja, das ist der Race King wirklich. Dieser Pneu ist bei Profis wie auch bei ambitionierten Hobbysportlern im Einsatz, die Wert auf Geschwindigkeit und Performance legen. Also ein echter Allrounder im Cross-Country-Bereich! Wiederholt gelobt wurde sein effektives Abrollverhalten, das er durch sein eher flaches und feinstolliges Profil auf der Lauffläche erhält. Ein wirklich schneller Reifen!

Mit 490 Gramm ist der Race King dank seiner RaceSport-Technologie ein absolutes Leichtgewicht unter allen XC-Reifen. Die RaceSport-Karkasse verfügt über ein feines aber stabiles Nylongewebe, das einen herausragenden Mittelweg zwischen Speed und Pannenschutz geht. Als Gummimischung kommt auch hier das Black Chili Compound zum Einsatz, mit dem sich Continental herausragende Eigenschaften bei Abrollverhalten und Haftreibung beweist – und das ist sogar „Made In Germany“.

Besonders in Kombination mit dem Continental Cross King (siehe oben) am Vorderrad gelingt dem Race King am Hinterrad eine effektive und starke Reifenkombination.
Prämiert wurde der schnelle Reifen bereits 2014 mit dem Urteil „sehr gut“ im Magazin „Mountain Bike“.

Typ: Faltreifen | Größe: 27,5″ | Breite: 2,2″ | Gewicht: : ca. 455 gr

Der beste Vorderreifen für Downhill: Maxxis Minion DHF (Downhill Front)

Maxxis Minion Fahrrad Bereifung, Schwarz, 29x2.30...*
  • Größe: 29x2.30" 58-622
  • Farbe: Schwarz
  • Marke: Maxxis

Was uns gefällt:

  • für All-Mountain bis Downhill
  • EXO-Protection und Dual Compound
  • Montage mit oder ohne Schlauch (Tubeless)

Was uns nicht gefällt:

Wir konnten keine negativen Punkte finden

Ist er ein Roadie? Nein, ganz bestimmt ist der Minion DHF der taiwanesischen Reifenschmiede Maxxis kein Pneu für die Straße. Aber dafür für alle Terrains, die steinig, felsig, verblockt, lose und vor allem eins sind – nämlich steil. Der Minion DHF ist eben ein echter Enduro- und Downhill-Reifen wie er im Buche steht und dient immer wieder als Referenz für die Konkurrenten. Extrem grobstollig auf der Lauffläche und mit massiven Außenstollen ist er der ideale Vorderreifen, mit dem Du Dir Deinen Weg durchs Gelände bahnst.

Zwar bringt er stolze 925 Gramm auf die Waage, aber wenn Du sowieso fast nur nach unten fährst, spielt das doch eigentlich keine Rolle, oder? Die EXO-Technologie sorgt für eine äußerst stabile Seitenwand, die Dich effektiv vor der lauernden Gefahr bösartiger Seitenwandrisse schützt. Das Dual Compound gibt Dir die richtige Gummimischung, insbesondere für eine exzellente Kurvenstabilität und ein leichtgängiges Abrollverhalten.

Profis und Tester sind gleichermaßen überzeugt, sodass der Maxxis Minion DHF bereits 2004 erste Auszeichnungen erhielt. Dass der Reifen noch immer im Programm von Maxxis ist und beständig weiterentwickelt wird, spricht auf jeden Fall für ihn. Und Tubeless kannst Du ihn natürlich auch montieren!

Typ: Faltreifen | Größe: 29″ | Breite: 2,3″ | Gewicht: : ca. 925 gr

Der beste Hinterreifen für Downhill: Maxxis Minion DHR II (Downhill Rear)

Reduziert
Maxxis Minion Fahrrad Bereifung, Schwarz, 29x2.30...*
  • Größe: 29x2.30" 58-622
  • Farbe: Schwarz
  • Marke: Maxxis

Was uns gefällt:

  • für extremes Terrain, All-Mountain, Enduro und Downhill
  • EXO-Protection und Dual Compound
  • Montage mit oder ohne Schlauch (Tubeless)

Was uns nicht gefällt:

Wir konnten keine negativen Punkte finden

Gravity – das ist das Stichwort, das am besten zum Minion DHR II von Maxxis aus Taiwan passt. Es geht immer nach unten und das mit viel Speed und ein paar gewagten Sprüngen – hier kann der Minion DHR II sein volles Potenzial entfalten. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen klassischen Reifen für Dein Hinterrad, am besten in der Kombi mit dem Maxxis Minion DHF (siehe oben). Aber Du kannst ihn natürlich gern auch vorne montieren – warum denn eigentlich nicht?

Mit 855 Gramm Gewicht liegt er im Durchschnitt, dafür punktet er aber mit extrabreiten Außenstollen und Mittelstollen, die für eine schnellere Beschleunigung beim Pedalieren angeschrägt wurden. Vor allem auf feuchtem oder nassem Terrain setzt Du damit auf Nummer sicher. Kein Wunder also, dass der Minion DHR II 2018 vom Enduro Mountainbike Magazin zum besten Allround-Enduro-Reifen gekürt wurde.

Die Karkasse aus der firmeneigenen EXO-Protection bietet Dir ein ausgewogenes Verhältnis von Dämpfung, Pannensicherheit und Haltbarkeit. Und mit dem Dual Compound setzt Du zusätzlich auf eine angemessene Gummimischung. Ride on!

Typ: Faltreifen | Größe: 29″ | Breite: 2,3″ | Gewicht: : ca. 855 gr
MTB-Reifen mit verschiedner Breite und Profil
Reifen ist nicht gleich Reifen. Mach Dir einfach mal Gedanken, wie Dein Fahrstil ist und auf welchem Terrain Du am liebsten fährst. Dann fällt Dir die Entscheidung für einen MTB-Reifen leichter.

Kaufratgeber für MTB-Reifen

Deine Reifen sind DER Kontaktpunkt zu Deinem Terrain und Deinem Trail. Der Kauf neuer Reifen will also gut überlegt sein. Im Folgenden kannst Du Dir einen Überblick darüber verschaffen, was beim Kauf neuer Mountainbike-Reifen relevant ist.

Die wichtigsten Kaufkriterien

Hier beantworten wir Dir die wichtigsten Fragen rund um MTB-Reifen zu Größe, Breite, Profil oder Gummimischung. Wenn Du Dich vor dem Kauf kurz mit diesen Kriterien auseinandersetzt, kommst Du schneller zum perfekten Reifen.

Die Reifenart

Reifen ist Reifen? Weit gefehlt, denn unter der typisch schwarzen Gummimischung verbergen sich im Wesentlichen zwei Typen, die sich vor allem bei Gewicht und Preis unterscheiden. Und dann hast Du auch noch die Möglichkeit, ganz ohne Schlauch zu fahren.

Drahtreifen

Drahtreifen sind die häufigste Reifenart und für alle Fahrradtypen geeignet. Sie besitzen an beiden Rändern jeweils einen recht steifen Drahtring, der ihnen ihre runde Form gibt. Zwar sind Drahtreifen etwas sperrig, wenn Du sie nach Hause transportiert, sie lassen sich dafür aber umso problemloser montieren. Sie liegen im niedrigen bis mittleren Preissegment.

Faltreifen

Bei Faltreifen ist der oben genannte Ring nicht aus Draht, sondern aus einem flexiblen Kunststoffgemisch (Aramidfäden). Das hat den Vorteil, dass der gefaltete Reifen beim Kauf wesentlich kleiner ist und in Deinen Rucksack passt. Du kannst also einen Faltreifen auch bei einer längeren Tour als Ersatzreifen mitnehmen. Außerdem sind Faltreifen oft bis zu 100g leichter als Drahtreifen. Sie liegen im mittleren bis höheren Preissegment.

Tubeless-Reifen

Tubeless-Reifen sind Reifen, die Du ohne Schlauch fahren kannst. Du sparst also wieder Gewicht, wenn Du den nächsten Berg nach oben strampelst. Im Handel sind diese Reifen mit TR (Tubeless Ready) gekennzeichnet – natürlich kannst Du alle Tubeless-Reifen auch mit Schlauch fahren. Damit Du Tubeless-Reifen montieren kannst, musst Du Dein Laufrad umrüsten.
Weitere Vorteile sind, dass Du ohne Schlauch eine höhere Pannensicherheit hast und in schwierigem Gelände mit weniger Luftdruck – also mehr Grip – fahren kannst.

Tipp: Um Deine Laufräder auf Tubeless umzurüsten, brauchst dazu ein spezielles Felgenband, spezielle Tubeless-Ventile und eine so genannte Dichtmilch. Das ist eine milchige Latexflüssigkeit, die Du in den Reifen füllst, nachdem Du ihn auf die Felge gezogen hast. Nach dem Aufpumpen verhindert sie, dass Luft entweicht und sie kann Mini-Löcher sogar von selbst wieder verschließen. Die Laufräder vieler neuer Mountainbikes im höherpreisigen Segment sind heute so ausgestattet, dass Du sofort auf Tubeless umsteigen kannst.

Der Reifendurchmesser bei MTB-Reifen

Während die Laufräder bei Stadt- und Rennrädern mit einem Standarddurchmesser von 28 Zoll produziert werden, hast Du bei Mountainbikes mit drei Größen die Wahl.

26-Zoll-Reifen (26″)

Heute werden nur noch wenige Mountainbikes mit 26-Zoll-Reifen gefertigt. Besonders in den 1990er Jahren war das der Standard, doch mittlerweile hat sich die Fahrradindustrie auf Mountainbikes mit größeren Laufrädern konzentriert. Der Vorteil von 26-Zoll-Rädern liegt jedoch im geringen Gewicht sowie einem äußerst präzisen und agilen Lenkverhalten.

29-Zoll-Reifen (29″)

Bereits seit einigen Jahren ist das Mountainbike mit 29-Zoll-Reifen im Freizeit- und Profisport nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile ist es technisch möglich, hochwertige steife und leichte Laufräder in dieser Größe herzustellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Du hast ein stabileres Fahrgefühl und rollst leichter über Hindernisse wie z.B. Wurzeln. Zudem kannst Du Deine Geschwindigkeit besser beibehalten.

27,5-Zoll-Reifen (27,5″)

Die Reifengröße 27,5 Zoll ist bei Mountainbikes als Kompromiss zwischen 26 und 29 Zoll entstanden. Damit vereint ein Mountainbike mit 27,5-Zoll-Reifen die Vorteile der beiden anderen Größen in sich.

Die Reifengröße von MTB-Reifen

Während bei den meisten Fahrradtypen die Größe der Reifen in der ETRTO-Norm (European Tire and Rim Technical Organization) angegeben wird, findet man im Bereich der Mountainbikes vorrangig Bezeichnungen in Zoll (1 Zoll/Inch = 2,54cm).
Wenn auf einem Reifen „29 x 2.4“ steht, dann kannst Du das so verstehen:
Die erste Zahl gibt den ungefähren Außendurchmesser Deines Reifens an, bei Mountainbikes also 26, 27,5 oder 29 Zoll.
Die zweite Zahl steht für die ungefähre Breite Deines Reifens. Die Größe schwankt für Mountainbikes zwischen 2.0 und 2.6 Zoll. Alles, was noch breiter ist, fällt dann eher in den Bereich der Plus- oder Fatbikes.

Die Reifenbreite bei MTB-Reifen

Wenn Du Deinen neuen Reifen montieren willst, musst Du explizit darauf achten, wie breit Deine Felge ist. Besonders breite Reifen im Downhill-Bereich (2.5 oder 2.6 Zoll) passen eben auch nur auf stabile breite Felgen. Schau also in den Spezifikationen Deines Bikes nach, wie breit Deine Felgen sind. Normalerweise sollte es ein Wert zwischen 25 und 35 mm sein. Je breiter Deine Felge ist, desto breiter kann auch Dein Reifen sein. Außerdem solltest Du Dir Deinen Rahmen und Deine Gabel anschauen – Versuch einfach mal abzuschätzen, ob Dein Reifen genug Platz dazwischen hat.

Wissenswert: Einen breiten Mountainbike-Reifen kannst Du mit weniger Luftdruck fahren. Du hast also mehr Grip am Untergrund. Außerdem rollst Du besser über Hindernisse, da Du nicht so sehr abgebremst wirst. Und natürlich federt ein breiterer Reifen auch besser!

Das Profil von MTB-Reifen

Gerade hast Du ein paar Infos über die Reifenbreite gelesen. Aber vergiss bitte nicht, dass das richtige Profil ebenso wichtig ist. Die Lauffläche eines Reifens – also die Fläche, über die er rollt – ist bei Mountainbikes mit Stollen besetzt. Diese können je nach Einsatzzweck ganz unterschiedlich aussehen, dabei spielt die Größe und die Anzahl der Stollen eine Rolle.
Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass Du als Enduro-Fahrer im extremen Gelände ein anderes Profil brauchst, als auf Deiner Feierabendrunde im Wald – Das Profil hat aber auch maßgeblichen Einfluss auf die Rolleigenschaften.

Die Gummimischung bei MTB-Reifen

Gib Gummi! Hast Du Dich schon mal gefragt, warum ein bestimmter Reifen schneller verschleißt als ein anderer? Dann weißt Du bestimmt, dass es verschiedene Gummimischungen für verschiedene Einsatzgebiete gibt. Die Mischung jedes Herstellers ist natürlich „Top Secret“. Aber Du findest in ihr Kautschuk, Weichmacher, Vulkanisationsmittel, Silica, Rußpartikel und spezielle Stoffe gegen die Alterung des Reifens. Mittlerweile verwendet man schon im ambitionierten Hobbysport mehrere Gummimischungen (Dual- oder Triple-Compound-Technologien), um die beste Qualität zu erzeugen. Aber die Mischung ist eben immer nur ein Kompromiss, da sich die Bestandteile gegenseitig beeinflussen – zum Beispiel haben weiche Stollen exzellenten Grip, nutzen sich aber schnell ab. Du kennst das sicherlich…
Im folgenden stellen wir Dir einige ausgewählte Mischungen der drei bekanntesten Hersteller vor:

  • Schwalbe: Schwalbe wirbt besonders mit seinem Addix-Compound in den Kategorien Speed (Geschwindigkeit), Speedgrip (Universalcompound), Soft (mehr Dämpfung) und Ultrasoft (beste Bodenhaftung)
  • Maxxis: Das 3C Triplecompound von Maxxis besteht aus drei Gummimischungen und wird auf jeden Reifen individuell abgestimmt. 3C Speed zielt dabei auf Geschwindigkeit, 3C Terra auf Traktion und Langlebigkeit und 3C Grip auf exzellente Bodenhaftung besonders im Downhill
  • Continental: Continental wirbt mit seinem Black Chilli Compound, das eine um 5% höhere Laufleistung haben und um 30% mehr Grip bieten soll als Standardcompounds.

Die Rolleigenschaften von MTB-Reifen

Die Rolleigenschaft ist ganz einfach ausgedrückt, der Umstand, wie gut Dein Pneu rollt und wie zufrieden Du mit ihm bist. Damit ist die Rolleigenschaft eigentlich nur die Summe der oben beschriebenen Aspekte: Reifenbreite, Profil, Gummimischung und natürlich immer das Gewicht. DIE perfekte Rolleigenschaft gibt es leider nicht, aber verschiedener Reifen haben exzellente Rolleigenschaften für bestimmte Einsatzgebiete.
DEINEN Reifen zu finden, ist eine spannende Angelegenheit. Wichtig sind dabei aber auf jeden Fall Deine persönlichen Lieblingsstrecken und Ambitionen. Geh einfach mal in Dich und finde heraus, wo Du auf Deinem Bike am glücklichsten bist!

Downhill-Biker mit grobstolligen MTB-Reifen
Downhill – Mit breiten und grobstolligen Reifen geht’s flott nach unten und Dein Adrenalin schießt nach oben.

Als kleine Entscheidungshilfe findest Du hier die 4 Bike-Typen und Infos zu den Reifen, die Du montieren kannst:

Cross-Country-Bike (XC-Bike) als Hardtail oder Fully

  • relativ harte Gummimischung
  • Reifenbreite zwischen 2.0 und 2.25 Zoll
  • Viele kleine Stollen, eventuell eine geschlossene Lauffläche
  • wenig Gewicht und wenig Rollwiderstand für maximale Geschwindigkeit

Touren-Fully oder All-Mountain-MTB

  • mittelharte Gummimischung für mehr Grip
  • Reifenbreite zwischen 2.2 und 2.4 Zoll
  • gröberes Profil mit deutlichen Seitenstollen
  • mittleres Gewicht und mittlerer Rollwiderstand für Bergauf- und Bergabfahrten

Enduro-MTB

  • weiche Gummimischung für viel Grip
  • Reifenbreite ca. 2.4 Zoll
  • stark profilierte Lauffläche mit kräftigen Seitenstollen
  • höheres Gewicht und mehr Rollwiderstand, Bergabfahrten werden bevorzugt

Downhill- oder Freeride-Bike

  • sehr weiche Gummimischung für maximalen Grip
  • Reifenbreite von 2.5 bis 2.6 Zoll
  • extremes und aggressives Profil auf der Lauffläche und an der Seite
  • hohes Gewicht und viel Rollwiderstand, nur Bergabfahrten

Welche Marken stellen qualitative MTB-Reifen her?

Besonders im ambitionierten Hobbysport oder auch im Profisport existieren eine Reihe von Reifenherstellern, von denen wir Dir folgende vorstellen möchten:

  • Schwalbe ist ein deutscher Hersteller von Fahrradreifen und bezeichnet sich selbst als „Reifenfanatiker“, er gilt als Marktführer in Europa.
  • Maxxis kommt aus Taiwan und hat sich in den letzten Jahren insbesondere im Bereich Mountainbike einen Namen gemacht.
  • Continental ist ebenfalls ein deutscher Hersteller, der seit über 100 Jahren erfolgreich am Markt aktiv ist.
  • Kenda ist ein taiwanesischer Reifenhersteller mit einem breiten Reifen-Portfolio.
  • Michelin ist vor allem für die Reifenproduktion im Motorsport bekannt, stellt aber auch interessante Reifen im MTB-Sektor her.
  • Onza kommt aus der Schweiz und hat sich auf hochqualitative Fahrradreifen spezialisiert.
  • Hutchinson ist ein französischer Hersteller, der seit mehr als 150 Jahren eine breite Palette an Fahrradreifen anbietet.

Wie ist ein MTB-Reifen aufgebaut?

on außen betrachtet hat ein MTB-Reifen eine Lauffläche, auf der sich die Stollen befinden. Die Mittelstollen sorgen dafür, dass Du beim Pedalieren vorankommst, haben aber auch eine Bremsfunktion, wenn Du die Bremse ziehst. Die Seitenstollen sollen Dir besonders in Kurven den nötigen Halt geben, damit Du nicht wegrutschst. Die beiden Seitenwände Deines Mountainbike-Pneus haben oft einen Flankenschutz. Sie sind also so verstärkt, dass Du Dir den Reifen im Vorbeifahren nicht an Wurzeln, Steinen oder Felsen beschädigst.
Unter dem sichtbaren Gummimantel liegt die so genannte Karkasse – das aus Kunststofffäden verwebte Grundgerüst jedes Reifens. Angaben dazu findest Du unter der Bezeichnung TPI (Threads per Inch) oder auch unter EPI (Ends per Inch). Es handelt sich kurz gesagt um die Anzahl der verwebten Fäden pro Zoll (Inch). Ein TPI-Wert von 60-70 ist ein guter Kompromiss, denn die Karkasse beeinflusst das Gewicht, die Stabilität in Kurven und den Pannenschutz.

Wissenswert: Manche Reifen haben zwischen der Lauffläche und der Karkasse noch eine extra-Schicht, die als Pannenschutz dient, damit Dein Reifen während der Fahrt nicht so leicht durchstochen werden kann. Aber Achtung, das bringt eben wieder ein paar Gramm mehr auf die Waage…

Wo kann man MTB-Reifen kaufen?

Reifen für Dein MTB bekommst Du natürlich im Fachhandel, egal ob im kleinen Radladen um die Ecke oder den Filialen der größeren Fahrradgeschäfte. Falls Du nicht selbst im Internet bei einem der zahlreichen Bike-Online-Shops bestellen willst, kannst Du Dir aber auch im Fachhandel Deinen Traumreifen bequem bestellen lassen.

Wo kann man MTB-Reifen kaufen?

Reifen für Dein MTB bekommst Du natürlich im Fachhandel, egal ob im kleinen Radladen um die Ecke oder den Filialen der größeren Fahrradgeschäfte. Falls Du nicht selbst im Internet bei einem der zahlreichen Bike-Online-Shops bestellen willst, kannst Du Dir aber auch im Fachhandel Deinen Traumreifen bequem bestellen lassen.

Wie viel kosten MTB-Reifen?

Du kannst für Deinen neuen Reifen je nach Hersteller, Verarbeitung und Einsatzzweck zwischen 20 und 80 Euro ausgeben. Besonders die Tubeless-Reifen oder leichte Reifen mit besonderer Gummimischung können aber teuer sein.

Wichtiges Zubehör für MT-Reifen

1. Zubehör für alle Reifen

  • Standpumpe (für zu Hause)
  • Mini-Pumpe (für unterwegs)
  • Reifenheber (zum Wechseln der Reifen)
  • Reparaturset / Flickzeug (zum Reparieren eines undichten Schlauchs)

2. Zubehör für Tubeless-Reifen:

  • Dichtmilch (zum Abdichten des Reifens)
  • Repair-Kit (zum schnellen Stopfen kleinerer Löcher)
Mountainbiker im Gelände
Damit einer Tour mit Deinen neuen MTB-Reifen nichts im Wege steht, beantworten wir Dir hier noch einige Fragen, die Dir vielleicht unter den Nägeln brennen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu MTB-Reifen

Du willst noch mehr zu MTB-Reifen wissen? Dann lies einfach weiter! Hier haben wir für Dich noch mehr Fragen rund um den Reifen-Kosmos kurz und bündig beantwortet.

Wie lange halten MTB-Reifen?

Diese Frage ist natürlich total berechtigt, insbesondere wenn Du viel Geld in einen qualitativ hochwertigen Reifen investiert hast. Aber sie lässt sich nicht so leicht beantworten – der entscheidende Faktor bist nämlich Du selbst! Es kommt besonders auf Dein bevorzugtes Terrain an, Dein Bremsverhalten und ganz allgemein die Art und Weise, wie Du fährst. Bevorzugst Du eine weiche Gummimischung, so fährt sich das Profil schneller ab. Fährst Du lieber mit weniger Luftdruck, auch dann wird Dein Reifen nicht so lange halten.

Wie wechselt man einen MTB-Reifen?

Mountainbike-Reifen wechselst Du genauso, wie die Reifen an Deinem Trekking-, City- oder Rennrad. Du brauchst einen Reifenheber und eine Luftpumpe.

Mit welchem Luftdruck soll ich MTB-Reifen fahren?

Ist Dein Reifen zu straff aufgepumpt, kann es im Gelände ganz schön holprig werden. Hat er zu wenig Druck, bekommst Du schnell ein schwammiges Fahrgefühl – beides willst Du eigentlich nicht! Prinzipiell gilt:

  • Je gröber der Untergrund ist, desto entspannter fährst Du mit geringem Luftdruck, nur auf der Straße reduziert sich der Rollwiderstand durch einen hohen Luftdruck erheblich.
  • Je breiter die Felge und der Reifen sind, desto weniger Druck brauchst Du.
  • Je schwerer Du und Dein Rad sind, desto mehr Luftdruck brauchst Du.

Reifenhersteller für Mountainbikes geben je nach Reifen sehr allgemeine Werte zwischen 1,6 und 3,8 bar an. Es kommt aber wirklich auf den Reifen an, den Du verbauen möchtest – ein schneller Cross-Country-Reifen ist einfach etwas Anderes als ein grobstolliger Enduro-Reifen. Auf den Websites der Hersteller findest Du für jeden Reifen Angaben über den Luftdruck. Probieren geht hier über Studieren! Du hast Deinen individuellen Fahrstil und findest Deine Vorleiben schnell heraus. Nimm auf Deine Touren einfach eine Mini-Luftpumpe mit, dann kannst Du jederzeit experimentieren.

Soll ich vorne und hinten unterschiedliche Reifen fahren?

Ja, das solltest Du unbedingt tun – Such Dir eine coole und individuelle Reifen-Kombi aus! Die Ansprüche an Vorder- und Hinterreifen sind an Deinem MTB im Gelände unterschiedlich. Mit dem Hinterrad sorgst Du beim Pedalieren für Traktion – also den Antrieb. Deshalb solltest Du auf einen Reifen mit geringem Rollwiderstand achten. Mit Deinem Vorderrad bahnst Du Dir Deinen Weg durchs Gelände und er sollte Dir besonders in Kurven den nötigen Grip geben. Daher ist es ratsam, dass Du Dir einen grobstolligeren und etwas breiteren Reifen aussuchst. Reifenhersteller schlagen mittlerweile oft selbst eigene Kombinationen, Du kannst aber auch zu Reifen verschiedener Hersteller greifen.

Sind MTB-Reifen immer schwarz?

Die meisten Reifen sind schwarz, aber für die Hersteller gibt es mithilfe von Farbpigmenten auch die Möglichkeit, farbige Reifen zum Beispiel in weiß, blau oder rot zu fertigen.
Ein neuerer Trend sind sogenannte Whitewall- oder Brownwall-Reifen. Während die Lauffläche wie gewohnt schwarz ist, sind die Seitenwände hier in weißen oder braunen Farbtönen gehalten. Das gibt den Reifen einen gewissen Vintage-Effekt und sieht ziemlich schick aus. Mittlerweile produzieren alle führenden Reifenhersteller solche Reifen. Preislich merkst Du keinen Unterschied.

Weiterführende Quellen

* Wir verlinken auf ausgewählte Online-Shops und Partner, von denen wir ggf. eine Vergütung erhalten. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen